Zwischen Tradition und Moderne: Klinkeroptik belebt das Benjamin Franklin Village
Wo einst die größte US-Wohnsiedlung Deutschlands stand, entsteht der neue Stadtteil Franklin in Mannheim. Die Vision: Einen Stadtteil entwickeln, der nachhaltig und zukunftsfähig ist, die der die Wohnungsnot lindert und innovative Mobilitätskonzepte begrüßt.

Franklin: Mannheims neues Stadtteilprojekt auf altem Armeegelände
In dem Benjamin-Franklin-Village, das über sechs Jahrzehnte als Gelände der amerikanischen Streitkräfte diente und die größte US-Wohnsiedlung Deutschlands beherbergte, entsteht der neue Stadtteil Franklin. Der Name nimmt Bezug auf die Nachkriegsgeschichte der USA in Mannheim und erinnert an den früheren amerikanischen Präsidenten und Erfinder des Blitzableiters, Benjamin Franklin (1706–1790).
Auf den freigeräumten Flächen finden nach und nach neue Hausgruppen ihren Platz. Einige der zweckmäßigen Gebäudereste aus den 1950er Jahren wurden erhalten und gründlich saniert, samt Wärmedämmung und stehen bewusst im Kontrast zu den Neubauten. Die optische Präsenz der Vergangenheit bleibt bewusst bestehen. An zahllosen Fassaden wurde eine harmonische Verbindung zwischen Alt und Neu durch den Einsatz von Klinkerflächen geschaffen.
Klinkeroptik als Reminiszenz an die Kasernenbauweise
Für das neue Projekt im Stadtteil Franklin war eine individuelle Gestaltung mit Klinkeroptik geplant, die sich harmonisch in das Umfeld der ehemaligen Kasernen einfügt. Ursprünglich sollten nur bestimmte Hausbereiche mit Hartbrandklinkern versehen werden. Doch es kam anders: „Wir haben der Familienheim Rhein-Neckar eG die Vorteile von Original Meldorfer vorgestellt und davon Musterplatten erstellen lassen," erklärt Caparol-Mitarbeiter Werner Aumann. Diese sehen aus wie traditionelle Klinker, bieten jedoch Vorteile: Feldbegrenzungsfugen, mineralische Dämmung in den unteren Ebenen sowie Verdübelung durch Gewebe entfallen. Das System ist dadurch schneller zu verarbeiten und kostengünstiger. Die Original Meldorfer Manufaktur in Schleswig-Holstein fertigt die Riemchen aus natürlichen Materialien und jedes Stück ist handgefertigt und einzigartig. Bauherren können aus vielen Farbtönen wählen und die Oberflächenhaptik festlegen. Die Flachverblender sind nur vier bis sechs Millimeter dick, aber sehr strapazierfähig.
Weitere Impressionen




Exklusive Gestaltungslösungen mit Original Meldorfer
„Die Planung erfordert mehr Aufmerksamkeit als die Ausführung", sagt Diplom-Ingenieur Markus Simon, Bauleiter der Firma Heil Maler GmbH, die zum ersten Mal ein so umfangreiches Original Meldorfer-Projekt übernommen hat. Ein großer Vorteil ist das geringe Gewicht der Meldorfer Riemchen, das nur etwa ein Zehntel des herkömmlichen Klinkergewichts ausmacht, wodurch die Handwerker körperlich entlastet werden. Simon erklärt, dass für die Verlegung von 150 Quadratmetern Original Meldorfer lediglich vier Tage benötigt werden. Im Gegensatz zu Klinkersteinen, die ein Steinschneidegerät erfordern, können die Meldorfer Riemchen einfach mit einer Schere an den Ecken zugeschnitten werden. Die Verarbeitung ist unkompliziert: Nach der Verteilung eines Spezialklebers mit einer Zahnkelle auf wärmegedämmten Fassaden mit armiertem Grundputz werden die Riemchen eingebettet. Das Klebematerial wird anschließend in die acht bis zehn Millimeter breiten Fugen mit einem Pinsel gestrichen, wodurch das nachträgliche Verfüllen entfällt.
Die zwölf Gebäude sind ein kleiner Teil des weitläufigen Geländes in Mannheim, wo in Zukunft 10.000 Menschen in 4.700 Wohneinheiten leben sollen. In der Nähe dieser Familienheim-Gebäude stehen Neubauten mit Hartbrandklinker, die visuell mit den Familienheim-Gebäuden konkurrieren. Könnte ein Laie einen Unterschied zwischen den Fassaden erkennen? Markus Simon ist überzeugt: „Nur, wenn er ganz nahe davorsteht. Er würde es nur an der Materialstärke merken, denn ein Hartbrandklinker ist 1,0 bis 1,5 Zentimeter dick. Aber aus der Entfernung macht das keinen Unterschied."