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Nachhaltig voll am Ball mit Hanf

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Energetisch und architektonisch am Puls der Zeit: die generalsanierte Sporthalle in Waidhofen an der Ybbs. Fotos: Synthesa

Die Bewohner:innen von Waidhofen an der Ybbs im Mostviertel freuen sich über ihre neue Sporthalle. Sie entspricht nicht nur den modernsten technischen Standards, sie ist auch im nachhaltigen Sinne am neuesten Stand. Einzigartig ist die Fassadendämmung mit Dämmplatten aus der Naturfaser Hanf.

Als „die Stadt der Möglichkeiten“ bezeichnet sich das pittoreske Städtchen an den Ufern der türkisblauen Ybbs. Und das zurecht. Einerseits hat es nach dem Erwerb des imposanten Schlosses Rothschild ein grandioses Veranstaltungszentrum geschaffen, andererseits wird ständig an der Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur gearbeitet. So auch bei der kürzlich finalisierten Modernisierung der in die Jahre gekommenen Sporthalle der Gemeinde.

Vor mehr als fünf Jahren wurde mit der Planung begonnen. Mit der Gesamtabwicklung war die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) unter der Leitung von DI Herwig Wollner betraut. Gebaut wurde nach den Plänen der TDZ Ziviltechniker (Fürstenfeld). Dieses Büro erhielt nach der Entwurfsbearbeitung von Arch. DI Silvia Kerschbaumer-Depisch den Auftrag für die Erbringung der Generalplanerleistung und General-Bauaufsicht für Umbau und Sanierung der 3-fach Sporthalle.

Die ursprünglich in den 70er-Jahren erbaute Halle, wurde komplett entkernt. Ausschließlich die Außenwände blieben bestehen. Die Sanierung, die gut ein Jahr dauerte, unterlag bestmöglichen ökologischen Standards. Es gibt extensive Dachbegrünungen und intelligentes Regenwassermanagement im Parkplatzbereich. Zusätzlich wurden eine Photovoltaik-Anlage am Dach installiert sowie E-Ladestationen für Autos und Fahrräder.

Das wohl wichtigste Element, das den Bau als besonders nachhaltig ausweist, ist die Fassadendämmung aus Hanf. „DI Herwig Wolloner, Projektleiter der BIG, wollte für diese Sanierung unbedingt einen nachwachsenden Rohstoff für die Dämmung. Hier kamen wir von Capatect mit unserem Fassadendämmsystem aus Hanf ins Spiel“, erzählt Wolfgang Reiterer, Architekten- und Projektberater von Synthesa, der das Projekt von der Planung bis zur Vergabe mitbetreute. In weiterer Folge unterstützte Capatect Verkaufsleiter Christian Pichler mit seiner Expertise das Vorhaben.

Hervorragender Schallschutz mit Hanf
„Es brauchte seine Zeit und ein wenig Überredungskunst, um die Zuständigen von unserem System zu überzeugen“, führt Reiterer weiter aus. Aber die Argumente für die Hanfdämmung sprachen letztendlich für sich: Die besonderen Stärken dieses Materials liegen sowohl bei der Ökologie als auch bei der Dämmleistung. Geradezu sensationell schneidet die Natur-Dämmung beim Schallschutz ab. Kein anderes Material hält Lärm besser ab. Außerdem gewährleistet die Hanfdämmung aufgrund der vorhandenen Speichermasse auch einen hervorragenden sommerlichen Hitzeschutz.

Zufrieden zeigt sich Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer über die erfolgreiche Sanierung: „Durch ihre Architektur fügt sie sich harmonisch in die Umgebung ein und wird unseren hohen ökologischen Standards bei Bauprojekten gerecht!“

Der Hanf stammt von heimischen Feldern, braucht zum Wachstum keine spezielle Düngung und keine Pestizide. Die Produktion inmitten der Hanffelder spart Transportwege und ermöglicht regionale Wertschöpfung. Durch die Koppelnutzung Hanffasern – Hanfsamen gehen auch keine Anbauflächen für Lebensmittel verloren. Die Faser ist im hohen Maße feuchte- und schädlingsresistent und weist eine hohe Reißfestigkeit auf.

Ausgeführt wurde die Fassaden-Dämmung mit einer Dicke von 20 cm von der Garstner Firma Rego-Bau unter dem Generalunternehmer Fa. Hörlesberger, Amstetten. Als Deckbeschichtung kam der Capatect PrimaPor K 20 Putz zum Einsatz. Dieser Silikonharzputz ist ein hochqualitativer Allrounder, der gegen Algen und Pilzbefall optimiert ist. Er eignet sich durch seine spannungsarmen Eigenschaften besonders gut für den Abschluss einer hanfgedämmten Oberfläche.

Das Capatect Hanfdämm-System, Träger des Umweltzeichens UZ44, ist mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis, dem Umweltpreis des Landes OÖ und dem EnergieGenie ausgezeichnet.

Text: Susanna Witte

Bautafel:
Bauherr: Stadtgemeinde Waidhofen/Ybbs,
Gesamtabwicklung: BIG
Planung: TDZ Ziviltechniker, Fürstenfeld
Generalunternehmer: Fa. Hörlesberger, Amstetten
Verarbeiter: Fassader Fa. Rego, Garsten
Fachliche Beratung Synthesa: Wolfgang Reiterer, Architekten- und Projektberater, Christian Pichler, Capatect Verkaufsleiter