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Aufbau von Bodenbeschichtungen

Die Art und Schwere der Belastung, die eine Industriebodenbeschichtung aushalten muss, bestimmt über die Wahl der Werkstoffe und Beschichtungsaufbauten.

Von den hier gezeigten „Regelaufbauten" sind allerdings auch Abweichungen möglich, z.B. bei Beschichtungssystemen, die speziellen Anforderungen genügen müssen! Die kostengünstigsten Varianten der Rohbodenvergütung sind die Imprägnierung und die Versiegelung.

Unter alle Beschichtungen gehört ein entsprechend vorbereiteter Untergrund. Ob dafür eine einfache Grundbeschichtung, eine Kratzspachtelung, ein Mörtelbelag oder eine Nivellierschicht in Frage kommt, hängt vom Zustand des Untergrundes ab. Die unterschiedlichen Beschichtungsvarianten von der Rollbeschichtung bis zum Einstreubelag ermöglichen eine stufenweise Erhöhung der Schichtdicke und damit eine entsprechende Steigerung der mechanischen Belastbarkeit, die in + (gering) bis ++++ (extrem) klassifiziert wird.

Da auf Industrieböden häufig eine rutschsichere Oberfläche gefordert wird, kann bei vielen Beschichtungen durch verschiedene Materialien und Zuschläge eine variable Rutschhemmung erzielt werden. Dies wird bei den einzelnen Beschichtungsaufbauten beschrieben.

Rohbodenvergütung

Imprägnierung

Transparente, dünnflüssige Epoxidharze.

1- bis 2-facher Auftrag (Großflächenstreicher, Imprägnierbürste oder durch Sprühen).

  • kostengünstige, einfache Schutzmaßnahme
  • nicht filmbildend
  • dringt tief ein, verfestigt den Untergrund
  • diffusionsfähig

Mechanische Belastbarkeit: abhängig vom Untergrund

Imprägnierung

Versiegelung

Wasserverdünnbare, farbige Epoxidharze, auf Imprägnierung.

1- bis 2-facher Rollauftrag.

  • dünnschichtige, kostengünstige Schutzmaßnahme
  • folgt der Untergrundstruktur
  • 0,1–0,2 mm Schichtdicke

Mechanische Belastbarkeit: +

Versiegelung

Nivellierschicht

Kunststoffmodifizierter, zementgebundener, hydraulisch abbindender Verlaufmörtel.

  • zum Ausgleich von großen Unebenheiten und zum ganzflächigen Höhenausgleich
  • 5–20 mm Schichtdicke

Mechanische Belastbarkeit: ++

Nivellierschicht

 


 

Beschichtung - Vorarbeiten

Grundbeschichtung

Transparente, harte Epoxidharze. Auftrag im Flutverfahren unter allen Beschichtungsaufbauten.

  • sicherer Verbund zum Untergrund
  • zum Verschluss von Poren und Kapillaren
  • 0,2–0,3 mm Schichtdicke
Grundbeschichtung

Kratzspachtelung

Transparentes, hartes Epoxidharz mit Zusatz von feinem Quarzsand. Mit der Glättkelle scharf über das Korn abgezogen.

  • zusätzlich zur Grundbeschichtung
  • zum Ausgleich von Unebenheiten und groben Rautiefen
  • 1–2 mm Schichtdicke
Kratzspachtelung

Mörtelbelag

Vorkonfektionierte Quarzsandmischung und transparentes Epoxidharz als Bindemittel. Über Lehren abgezogen, verdichtet und geglättet.

  • zusätzlich zur Grundbeschichtung
  • zum Ausgleich von großen Unebenheiten und zum ganzflächigen Höhenausgleich
  • ≥ 5 mm Schichtdicke
Mörtelbelag

 


 

Beschichtungen - grundsätzliche Aufbauten

Rollbeschichtung

Pigmentierte, harte bis zähharte Epoxidharze. 1- bis 2-facher Rollauftrag.

  • auf Grundbeschichtung
  • folgt weitgehend dem Untergrund
  • verschiedene Oberflächenstrukturen möglich
  • glatte Oberfläche: 0,3–0,6 mm
  • rutschhemmende Oberfläche: 0,4–0,8 mm Schichtdicke

Mechanische Belastbarkeit: ++

Rollbeschichtung

Verlaufbeschichtung

Pigmentierte, selbstverlaufende, harte bis zähharte Epoxidharze oder Polyurethane. Auftrag mit Rakel, Entlüftung mit der Stachelwalze.

  • auf porenfüllender, abgesandeter Grundbeschichtung
  • gleicht geringe Rautiefen aus
  • 1–2 mm Schichtdicke

Mechanische Belastbarkeit: +++

Verlaufbeschichtung

Verlaufmörtel

Aus pigmentierten, starren oder zähharten Epoxidharzen oder Polyurethanen und produktabhängiger Quarzsandmenge. Auftrag mit Rakel, Entlüftung mit der Stachelwalze.

  • auf porenfüllender, abgesandeter Grundbeschichtung
  • gleicht auch größere Unebenheiten und Rautiefen aus
  • Basisschicht für spezielle glatte oder rutschhemmende Rollbeschichtungen
  • 2–4 mm Schichtdicke

Mechanische Belastbarkeit: +++ 1/2

Verlaufmörtel

Einstreubelag

Vollflächige, satte Absandung des frischen Verlaufmörtels, anschließend nochmalige Verlaufmörtelschicht (glatt) oder Rollbeschichtung (rutschhemmend).

  • auf porenfüllender, abgesandeter Grundbeschichtung
  • gleicht auch größere Unebenheiten und Rautiefen aus
  • kostengünstig im Verhältnis zur Schichtdicke
  • rutschhemmende Oberfläche möglich
  • 4–6 mm Schichtdicke

Mechanische Belastbarkeit: ++++

Einstreubelag

 


 

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