Kommunaler Wohnbau setzt auf Hanf
Die St. Pöltner Wohnungsgenossenschaft errichtete in St. Pölten-Harland eine Reihenhausanlage in Niedrigenergie-Bauweise. Das Besondere daran: die Putzträgerplatten auf den 50er Ziegelwänden sind aus Hanf. Die ökologische Innovation aus Perg – ausgezeichnet mit dem EnergieGenie - sorgt für außergewöhnlich guten Schallschutz und verstärkt den Hagelschutz.
An der Traisen südöstlich von St. Pölten liegt der eingemeindete Ortsteil Harland. Er ist vor allem bei Jung-Familien beliebt, die hier ein ruhiges Umfeld und leistbares Wohnen finden. Hier errichte die St. Pöltner Wohnungsgenossenschaft 18 Reihenhäuser in Niedrigenergie-Bauweise, die Ende September 2019 an die Bewohner übergeben wurden.
Als Wärmequelle dient eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, Strom kommt von einer Photovoltaik-Anlage. Die Außenwände bestehen aus 50er Ziegeln. Anstelle eines herkömmlichen Putzsystems entschied sich der Bauträger für die Verwendung einer ökologischen Putzträgerplatte aus Hanf – hergestellt vom Perger WDVS-Spezialisten Capatct. Also: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz an allen Ecken und Enden. Und trotzdem erschwinglich!
„Wir freuen uns sehr über die hervorragende Zusammenarbeit mit der Wohnungsgenossenschaft St. Pölten, die als eine der ersten Bauträger auf unser Hanf-Putzsystem aus Niederösterreich (Haugsdorf) setzen. Seit 2017 wurden zwei Öko-Reihenhausanlagen in St-Pölten-Stattersdorf und zwei weitere in Weinburg an der Pielach mit dem Hanf-Putzsystem von Capatect ausgeführt“, sagt Christian Pichler, Niederlassungsleiter von Capatect Amstetten (Synthesa Gruppe).
Die Genossenschaft hat sich ganz bewusst für Hanf entschieden. „Wir errichten Wohnanlagen nach den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Und zweckmäßig ist heute ein ökologischer Niedrigenergie-Bau", erklärt Arch. Dipl.Ing. Gerald Wieländer, Leiter der Bauabteilung.
Von führenden Ziegel-Herstellern empfohlen
Die Putzträgerplatte mit dem Markennamen Capatect Hanf Massiv wurde speziell für porosierte Ziegelwände entwickelt. Der größte Vorteil der Platte besteht in ihrem unübertroffenen Schallschutz. Ein mit der 4 cm dicken Hanf-Putzträgerplatte beschichtete Außenwand hat einen bis zu 13db besseren Schallschutz als Gebäude mit herkömmlichen Unterputzsystemen.
Auch was die Dämmleistung angeht, hat die Hanf-Putzträgerplatte die Nase vorn: im Vergleich zum Dämmputz verfügt sie über die zwei- bis sechsfache Dämmleistung bei gleicher Dicke. Der entscheidende Vorteil liegt aber in der Vermeidung von Wärmebrücken.
Für die Putzträgerplatte wird Hanf aus regionalem Anbau, hauptsächlich aus dem Weinviertel, eingesetzt. Eine Verdübelung der Platte ist nicht notwendig. Als mineralische Armierung kommt Capatect Minera Carbon zum Einsatz, die dazu beiträgt, dass die verputzte Fassade selbst 40 mm große Hagelschloßen schadensfrei übersteht.
Hochprofessioneller Partner
Führende österreichische Ziegelhersteller empfehlen daher die Putzträgerplatte Capatect Hanf Massiv ausdrücklich für den Einsatz auf ihren porosierten Ziegeln. Viele Bundesländer fördern auch noch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen im Bauwesen und bieten Ökoförderungen an.
Ausgeführt wurden die Arbeiten an der Fassade der Anlage (ca. 3.500 m²) von der Fa. Bachner-Bau, einem Capatect Hanf-Partner-Verarbeitungsbetrieb. Der Bauträger ist besonders stolz, dass sämtliche Reihenhäuser schon in der Bauphase vergeben werden konnten.
Text: Susanna Witte
Bautafel:
Errichter:
Wohnbaugenossenschaft St. Pölten
www.wohnungsgen.at
Ausführende:
Fa. Bachner-Bau, St. Georgen am Steinfeld
www.bachner-bau.at