Hanf für die Landwirtschaftskammer
Mit umfangreichen Instandhaltungs- und Umbauarbeiten wurde das Haus der Landwirtschaftskammer Niederösterreich in St. Pölten seit 2021 etappenweise bis Herbst 2023 zukunftsfit gemacht. Größter Wert wurde auf die nachhaltige Bauweise und Ausstattung gelegt. Das unterstreicht auch der Einsatz einer Dämmung aus ökologischen Hanf-Platten für die Fassade.
Vor 28 Jahren war das Gebäude gegenüber dem Komplex der neuen NÖ. Landesregierung errichtet worden. Das Haus wieder für die Zukunft zu rüsten - so lautet das erklärte Motto der Landwirtschaftskammer NÖ. Vor allem im Sinne der Nachhaltigkeit wurde dieses Umbauprojekt in Angriff genommen. So wurde die Fassade thermisch saniert und mit ökologischen Platten aus Hanffasern (Capatect) gedämmt.
Zusätzlich wurde eine Photovoltaikanlage am Dach installiert und ein energiesparendes Beleuchtungskonzept sorgt für strahlende Gemüter.
Das Gesamtkonzept der Umbauarbeiten gliederte sich in drei Bauvorhaben. Im Herbst 2023 folgte mit der Vollendung der Fassadenarbeiten der Abschluss aller Umbau-Maßnahmen. Insgesamt wurden dafür 3500 m² Hanfdämmplatten (Erzeuger Capatect) an der Wand verbaut.
Hervorragender Schallschutz mit Hanf
„Umwelt und Klimaschutz sind für die LK Niederösterreich und ihre tausenden Bauern, die sie vertritt, wichtige Leitthemen,“ erklärt Capatect Verkaufsleiter Christian Pichler, der das Projekt begleitete. „Außerdem befinden sich in Niederösterreich österreichweit die meisten Betriebe, die Hanf anbauen. Viele davon liefern die gewonnenen Hanffasern an unser NAPORO-Werk in Haugsdorf. Dort werden die innovativen Dämmplatten aus der Naturfaser für Capatect erzeugt.“
Die Argumente für die Hanfdämmung sprachen also für sich: Die besonderen Stärken dieses Materials liegen sowohl bei der Ökologie als auch bei der Dämmleistung. Geradezu sensationell schneidet die Natur-Dämmung beim Schallschutz ab. Kein anderes Material hält Lärm besser ab. Außerdem gewährleistet die Hanfdämmung aufgrund der vorhandenen Speichermasse auch einen hervorragenden sommerlichen Hitzeschutz.
Der Hanf stammt von heimischen Feldern, braucht zum Wachstum keine spezielle Düngung und keine Pestizide. Die Produktion inmitten der Hanffelder spart Transportwege und ermöglicht regionale Wertschöpfung. Die Faser ist im hohen Maße feuchte- und schädlingsresistent und weist eine hohe Reißfestigkeit auf.
Ausgeführt wurde die Fassaden-Dämmung mit einer Dicke von 16 cm vom Fassadenprofi Firma Bachner Bau, St. Georgen. Die Endbeschichtung erfolgte mit dem Produkt Capatect PrimaPor Reibputz. Dieser dekorative Strukturputz mit gleichkörniger Oberfläche ist hoch diffusionsoffen und nach Durchtrocknung hydrophob. Dadurch besitzt er eine geringe Verschmutzungsneigung und ist weitestgehend beständig gegen Industrieabgase und den Primärbefall von Mikroorganismen.
Das Capatect „Nature-Line“ Hanf-Dämmsystem, Träger des Umweltzeichens UZ44, ist mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis, dem Umweltpreis des Landes OÖ und dem EnergieGenie ausgezeichnet.
Text: Susanna Witte