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Die steinernen Löwen brüllen wieder

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Vorbildliche Sanierung eines Prachtbaues in Kleinmünchen. Fotos: Synthesa

Revitalisiertes Palais Löwenfeld mit Denkmalpreis 2017 ausgezeichnet

Einer herrschaftlichen Ruine wurde nach zweijähriger Sanierung wieder Leben eingehaucht. Die vorbildliche Revitalisierung des Palais Löwenfeld in Linz erhielt deshalb den Denkmalschutz-Preis des Landes Oberösterreich. Für die denkmalgerechte Innenwand- und Fassadensanierung des Baujuwels sorgen die Histolith-Produkte von Synthesa.

Einst als Jaukermühle erbaut, gehört die Hausanlage seit 1852 zu einer Baumwollspinnerei, der heutigen Linz Textil Holding AG. Das neue vierflügelige Herrenhaus an der Dauphinestraße wurde erst 1881 bis 1882 von Ignaz Scheck im Stil der Neorenaissance errichtet. Der Name Löwenfeld geht auf den ursprünglichen Besitzer Wilhelm Heinrich Löwenfeld zurück.

Der historistische Prachtbau in Kleinmünchen war nach Jahrzehnten der Vernachlässigung nicht mehr als herrschaftliches Palais zu erkennen. Feuchtigkeit, Hausschwamm und Vandalismus hatte dem Gebäude stark zugesetzt. Das Historismus-Kleinod schien unbemerkt in sich zusammenzufallen. Die Entscheidung das Gebäude zu retten, fiel wohl in letzter Sekunde. Unter der Ägide des Linzer Architektenbüros Klinglmüller und unter den wachsamen Augen des Bundesdenkmalamtes wagte man den Kraftakt, das müde Gemäuer wieder aufzurichten und in seine Blütezeit zurück zu verwandeln. Ein mutiger und oft verzweifelter Kampf gegen Schimmel, Nässe, zerstörte Fenster, Türen und Geländer sowie moderndem Holz und bröckelndem Stuck. Nun ist das im Kern an die 300 Jahre alte Gebäude wieder strahlender Zeuge der ersten Industrialisierung vom Linz im 19. Jhd. geworden.

Aber er Weg dorthin war ein steiniger: Wie es einem noblen Herrenhaus entsprach, waren die Räume mit dekorativ bemalten Decken, hohen zweiflügeligen Türen und mächtigen Kastenfenstern ausgestattet. Die Stiegenhäuser des denkmalgeschützten Gebäudes bildeten durch ihre Gesamtausstattung eigene Kunstwerke. All das galt es in akribischer Kleinarbeit in seinen ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Die kunstvollen Stuckarbeiten sowie die dekorative Schablonenmalereien in den hohen Räumen und Stiegenfluren wurden freigelegt und nach Farb- und Musterrecherchen akkurat restauriert. Stiegengeländer und fehlende Fliesen wurden nachbesorgt.
An die Restaurierung der Wände innen wie außen – war die Firma Leimika aus Wilhering mehr als ein Jahr lang beschäftigt. Geschäftsführer Klaus Leimegger: „Das war ein einzigartiges Projekt und durch das perfekte Sanierungskonzept der Architekten wunderbar umzusetzen.“ Allen voran kam die Histolith Leimfarbe zum Einsatz – ein Produkt aus österreichischer Herstellung mit Kreide vom Leitha-Gebirge. „Es entspricht einem Grundsatz der Baudenkmalpflege, dass die Erzeugnisse und deren Rohstoffe für eine originäre Restaurierung/Sanierung aus der jeweiligen Region stammen sollen", erklärt Architektenberater Josef Milly von Synthesa. Mit einem weiteren Histolith-Erzeugnis - der Kalkspachtel brillant – wurde eine changierende Textur erzeugt, die den antiken Charakter unterstreicht.

Putz neu aufgebaut
Bei der reich gegliederten Fassade mit seinen Erkern, Mauerbändern, Säulen, Faschen und Fensterabschluss-Köpfen (die Löwen) waren an mehreren Stellen der Putz und die Gesimse durch Feuchtigkeitseintritt stark beschädigt bzw. nicht mehr vorhanden und auch die unzähligen Löwenköpfe wiesen starke Schäden auf.
Der Putz des ältesten Gebäudeteiles in der Mitte der Anlage war nicht mehr zu retten und musste komplett neu aufgebaut werden. Für das ausführende Unternehmen, die NSB aus Windhaag/Freistadt, war dies mehr als ein Prestige-Objekt, es gab auch Zugewinn an Know-how: „Im Vorfeld waren schon sämtliche Schritte für die Putzsanierung detailliert ausgearbeitet worden und die Profi-Produkt besprochen. Das ging super glatt. Allerdings war die riesige Material-Menge, die es zu verarbeiten galt, etwas herausfordernd“, erzählt Ing. Martin Schaumberger von der NSB. Von Synthesa gab es deshalb Unterstützung von den Experten der Anwendungstechnik. Rund 2000 m² Fassade wurden neu verputzt, sechs Putzsilos waren zur gleichen Zeit im Einsatz. Insgesamt kamen 100 Tonnen Histolith-Trass-Kalkputz für Innen und Außen zum Einsatz.

 

Bautafel
Eigentümer: Linz Textil Holding AG
Projekt-Beauftragte: Architekturbüro Klinglmüller ZT KG

Putzarbeiten Innen / Außen
NSB Neusan-Bau / Windhaag bei Freistadt
Ing. Martin Schaumberger

Verwendete Produkte:
Histolith Feinputz
Histolith Trassputz

Malerarbeiten Innen / Außen
Fa. Leimika / Wilhering

Verwendete Produkte:
Außen: Histolith Aussenquarz, Renovierspachtel, Mineralin
Innen: Histolith Leimfarbe, Raumquarz, Kalkspachtel Brilliant, Leinölfarbe, BaseTop