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Das Mühlrad dreht sich nur noch für die Gäste

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Über vier Jahre zogen sich die aufwändigen Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten an der im 18. Jahrhundert erbauten Braunsmühle hin. Sie steht unter Denkmalschutz. Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Claus Graubner

Fast ihr ganzes Leben hat Müllerstochter Lina Keßler in der Braunsmühle gewohnt. Das zweigeschossige Gebäude aus der Barockzeit war ihr Eltern- und Geburtshaus und liegt im Ortskern von Bischofsheim in der Rhön, einer 5000-Einwohner-Stadt mit ansprechendem historischen Flair und einer der ältesten Holzschnitzschulen Deutschlands. Nun wurde das Einzeldenkmal aus der Barockzeit zu einem kleinen, feinen Hotel-Restaurant. Bei der Restaurierung kamen denkmalgerechte Produkte von Histolith zum Einsatz.

Braunmühle blickt auf lange Geschichte zurück

Das massive Erdgeschoss der im 18. Jahrhundert erbauten Braunsmühle besteht aus dem Basalt der vulkanisch geprägten Rhön, das Obergeschoss und der Giebel sind ortstypisch mit Holzschindeln bedeckt. Im Giebelbereich zieht eine über zwei Meter hohe, etwa 300 Jahre alte Schutzengelstatue, die ein Kind an der Hand hält, alle Blicke auf sich.

Als Lina Keßler in ein Seniorenheim zog, schenkte sie der Stadt die alte Mühle am Mühlbach. Die Freude über dieses historische, stadtbildprägende Juwel hielt sich wegen der Baufälligkeit des Gebäudes in Grenzen. Vor allem aber musste dafür eine neue Nutzung gefunden werden.

Mit großzügiger finanzieller Unterstützung der bayerischen Städtebauförderung, des Entschädigungsfonds der Denkmalpflege, der Bayerischen Landesstiftung und des Landkreises Rhön-Grabfeld wurde 2016 damit begonnen, die Braunsmühle statisch zu sichern, umfassend zu restaurieren und umzubauen. Die Stadt Bischofsheim hat dafür knapp drei Millionen Euro investiert. Erst im Zuge der mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmten Instandsetzungsarbeiten stellte sich heraus, wie marode der Zustand der Mühle war. Nicht sachgemäße Umbaumaßnahmen in der Vergangenheit und das undicht gewordene Dach hatten erhebliche Bauschäden verursacht. Der Dachstuhl musste erneuert und das Gebäude komplett entkernt werden. Immerhin gelang es, das Originalfachwerk, Bemalungen und Teile des alten Holzfußbodens zu retten.

Über vier Jahre hat es gedauert, bis die Braunsmühle außen und innen im neuen Glanz erstrahlen und als kleines, feines Innenstadthotel mit Gastronomie und Café wiedereröffnet werden konnte.

Alte Handwerkskunst gefragt

Mit den Maler- und Putzarbeiten wurde Malermeister Gebhard Zehe (Firma Objekt Design Zehe aus Burkardroth) beauftragt. Die alten Putzstrukturen der Mühle sollten übernommen werden, und da war es ein Glück, dass ein älterer Geselle der Firma diese Technik, die er in der Jugend gelernt hatte, noch beherrschte.

Alte Schindeln aus Eichenholz mussten zum Teil ausgetauscht, die verbliebenen mit einem Trockeneisverfahren schonend gereinigt und anschließend gestrichen werden. Bei diesen Arbeiten kamen denkmalgerechte Produkte von Synthesa-Schwester Caparol (DAW-Gruppe) zum Einsatz: Histolith Halböl und Histolith Leinöl für den Anstrich von alten und neuen Schindeln, die speziell für Fachwerk und Holzverkleidungen entwickelt wurden, sowie Histolith Sol Silikat als Fassadenfarbe. Alle diese Produkte bietet auch Synthesa für die denkmalgerechte Sanierung und Renovierung in Österreich an. Mit Zustimmung des Restaurators wurden die im Lauf der Jahre braun gewordenen Schindeln und Gauben im Farbton Tundra 20 aus der 3D-Farbtonkollektion von Caparol gestrichen, einem freundlichen Beigegrau. In zartem Grün (3D Moos 65) heben sich davon die Umrandungen der teilweise erneuerten Fenster und die gefrästen Bauteile ab. Hellbraune Schmuckstreifen (3D Cognac O) setzen im unteren Fensterbereich auflockernde Akzente. Von der hervorragenden Deckkraft der Caparol-Produkte war Gebhard Zehe hellauf begeistert.

Zeitgemäße Nutzung

Im neu entstandenen Restaurant mit 60 Sitzplätzen auf zwei Ebenen wird nun regionale fränkische Küche serviert. Das dazugehörige kleine Hotel bietet drei Doppelzimmer und ein Brautgemach als Suite über zwei Etagen im Wohnbereich. Es gibt auch einen Außenbereich, einen Biergarten mit 50 Plätzen, der am neu renaturierten Mühlbach liegt.

Und das Mühlrad, dessen Technik sich über drei Etagen erstreckt, dreht sich wieder wie in alten Zeiten. Die Gäste können das rotierende, nachts angestrahlte Räderwerk von außen, aber auch von innen durch eine Glasfront beobachten. „Vom Ambiente her ist das Weltklasse“, findet Malermeister Zehe.

Bericht: Petra Neumann-Prystaj

Bautafel:
Auftraggeber: Stadt Bischofsheim in der Rhön (Bayern)
Architekt: Schlicht Lamprecht Architekten PartGmbB, Schweinfurt
Handwerksbetrieb: Objekt Design Zehe, Burkardroth
Caparol-Außendienst: Tobias Greis
Verwendete Produkte: Histolith Halböl, Histolith Leinöl in den Farbtönen der Caparol 3D-Farbtonkollektion Moos 65 (Umrandungen der Fenster), Tundra 20 (Schindeln und Gauben), Cognac 0 (Bereiche unter den Fenstern). Histolith Sol Silikat Fassadenfarbe, Farbton nach Kundenwunsch.